Linux ist ein frei verfügbares Unix-ähnliches Betriebssystem dessen Systemkernel
hauptsäschlich von Linus Torvalds entwickelt wurde,wird. Es wird echtes Multitasking,
Mehrbenutzersystem, fortgeschrittene Speicherverwaltung und vieles mehr geboten.
Das Linux besteht im groben gesehen nur aus dem Kernel, welcher die Systemresourcen verwaltet und an
die einzelnen Anwendungen verteilt.
Da man aber mit solch einem System nun nicht viel anfangen kann, werden Distributionen
zusammengestellt die Programme für die Arbeit mit Linux bereitstellen,
einige dieser Distributoren sind SUSE, DLD, Red Hat, uvm. ...
Linux ist ein Multiuser,- Multitaskingsystem, d.h es können mehrere Benutzer im System
verwaltet werden, wobei jeder nur die Ihm zugewiesenen Ressourcen benutzen darf und jeder
Benutzer ´beliebig´ viele Anwendungen öffnen und gleichzeitig bearbeiten kann
(was im Gegensatz zu manch teurem System auch praktisch funktioniert ;) ).
Linux begann im April 1990 als Experiment eines finnischen Studenten - Linus Benedict Torvalds.
Zu dieser Zeit war es noch nichts weiter als ein einfaches Terminalprogramm....
Im September 1991 erschien die erste öffentliche Version(0.1) von Linux mit zahlreichen
Verbesserungen.
Mit der Zeit beteiligten sich viele Studenten an diesem Projekt so daß 1994 die Version 1.0
erscheinen konnte...
Linux wurde von unzähligen Menschen weiterentwickelt, verbessert und optimiert und
heute ist es ein Leistungsfähiges System das einem Windows NT zumindest ebenbürtig,
wenn nicht sogar überlegen ist...
Die Zeit in der Linux nur Freaks und Hackern vorbehalten war ist vorbei. Man darf aber nicht
verschweigen, daß Linux für Einsteiger nicht gerade leicht zu installieren bzw. später im
ganzen zu überschauen ist.
Linux ist ideal für Leute die absolute Systemstabilität brauchen, ein bißchen
was von Computern verstehen und sehr viel hinzulernen wollen... kurz gesagt,
ein Programmierer- und Serversystem...
Linux ist frei verfügbar, den Quellcode kann jeder Mensch einsehen und 'kostenlos' aus dem Netz
laden.
Dies ist möglich da der Linux-Kernel unter der GPL (GENERAL PUBLIC LICENSE) steht...
Auch wird zu Linux eine große Anzahl von GPL-Programmen mitgeliefert, so daß ein kostengünstiges
Betriebssystem zur Verfügung steht.
Ich selbst arbeite seit ca. 1997 mit Linux und für mich ist es zur Zeit die einzige akzeptable
Lösung.
Ein überteuertes Windows kommt nicht in Frage und ist auch nicht stabil genug, OS/2-Zeiten sind
vorbei und WindowsNT - naja...
Macht Euch selbst eine Meinung, auch wenn es um einiges Schwieriger ist ein Linux-System einzurichten
als ein vergleichbares Windows-System.
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Nach dem Einschalten des Rechners wird der Betriebssystemkern geladen, meist /vmlinuz
oder /boot/vmlinuz .
Nach der Ausführung der Initialisierungsprogramme erscheint die Loginaufforderung.
Jeder Nutzer von Linux erhält einen Loginnamen und ein Passwort, dies stammt aus Zeiten in denen
Rechner noch sehr teuer waren und sich mehrere Benutzer einen Rechner teilten.
Ausloggen kann man sich mit "exit", genauso gilt die Tastenkombination
"CTLR+D"....
Bei diesem System gilt natürlich das jeder Nutzer nur seine eigenen Daten lesen und bearbeiten kann,
außer er gibt Dateien für andere Benutzer oder Gruppen frei...
Der Benutzer "root" ist der Systemverwalter... er (oder sie) darf und kann Alles,
für ihn gelten keinerlei Einschränkungen.
Ich rate dringend, auch wenn es sich bei einem Einzelplatz anbietet, den root-Zugang nicht zur
täglichen Arbeit zu verwenden. Durch seine Sonderstellung ist sehr schnell das System
zerstört.
Den Unterschied zwischen root und NormalUser erkennt man am Prompt. An dessen Ende sollte als
Benutzer 'root' ein "#" stehen.
Ein Beispiel root@test:/home/test# .
Im Unterschied zu anderen Betriebsystemen arbeitet Linux sehr stark mit Caching-Strategien,
d.h. das nicht alle Dateien die anfallen sofort auf die Festplatte geschrieben werden,
sondern erst wenn das System dazu Zeit hat. Dies hat wiederum Auswirkungen auf das Ausschaltverhalten.
Linux darf nicht einfach mit dem ´Netzschalter´ beendet werden, es muß unbedingt
ordnungsgemäß Heruntergefahren werden. Das Filesystem 'ext2' spielt dabei natürlich auch eine Rolle ;).
Der Befehl "shutdown -h 0", bzw. CTRL-ALT-DEL, übernimmt diese Funktion,
es droht sonst ernster Datenverlust !.
Zuerst schreibe ich ein paar Worte zum Hilfesystem von Linux. Diese 'Hilfe' ist ein komplexes System
aus unzähligen Anleitungsseiten (Manual-Pages).
Der Aufruf erfolgt mit "man ???" wobei ??? für das Hilfewort steht,
z.B. wird mit "man ls" die Manual-Page zum Befehl "ls" aufgerufen.
Das Hilfesystem ist sehr komplex und man sollte sich die Seiten über die Man's mit
"man man" auf jeden Fall einmal anschauen.
Um mal schnell zu erfahren um was es sich bei einem Befehl handelt, also was dieser macht,
dient "whatis ???". Und um 'verwandte' Befehle zu erfahren kann man "apropos ???"
benutzen.
So, nun geht's mal zu ein paar Grundbefehlen...
Sie haben sich erfolgreich angemeldet und wollen vielleicht wissen wer noch im System ist ?
Dazu gibt es den Befehl "who", es werden alle im System angemeldeten User aufgelistet.
Um festzustellen in welchem Verzeichnis sie sich befinden dient der Befehl "pwd".
Dies kann nützlich auf Systemen sein, bei welchen kein Prompt mit akt. Arbeitsverzeichnis
angegeben wird.
Um Dateien aufzulisten gibt es "ls", "ls -la" listet alle Dateien
mit langer Schreibweise auf.
Ein (.) Punkt kennzeichnet immer das aktuelle Directory und ein (..) Doppelpunkt den Rücksprung
zum vorhergehenden Directory.
Zum wechseln des Verzeichnisses wird "cd" benutzt, "cd .." springt
demnach ein Verzeichnis zurück. Das Hauptverzeichnis(root) wird mit (/) gekennzeichnet.
Jeder User startet in seinem Home-Verzeichnis, welches mit (~) gekennzeichnet ist und in das er jederzeit
mit "cd" wechseln kann....
Linux unterstützt Virtuelle Konsolen(Bildschirme), dies stammt wieder aus einer Zeit in der es
einen Rechner gab an dem viele Terminals angeschlossen waren. Es kann zwischen den Konsolen mit STRG+ALT+F1..F12
umgeschalten werden. An den verschiedenen Konsolen kann man dann arbeiten als ob man an einem anderen Rechner
sitzen würde.
Was man zum Einstieg noch wissen sollte sind die Befehle "cat" und "more"
- zum anzeigen von Dateien.
Das Kopieren von Dateien übernimmt "cp" und zum verschieben dieser wird "mv"
verwendet.
Um ein Verzeichnis anzulegen wird "mkdir" benutzt, mit "rmdir" werden
Verzeichnisse gelöscht.
Für das löschen von Dateien wird "rm" verwendet.. es gibt keine Undo-Funktion wie etwa
bei Windows, zumindest ist es bedeutend schwerer die Daten zu restaurieren.
Um ein laufendes Programm zu beenden wird CTRL+C verwendet... um ein Programm(Prozeß) das im Vordergrund
läuft anzuhalten, dient CTRL+Z. Dieses Programm wird mit "bg" in den Hintergrund geschickt
um dort weiter zu arbeiten und mit "fg" wieder in den Vordergrund geholt.
Bearbeitet werden Dateien in Linux mit dem Standarteditor, meist vi oder emacs.
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Die Shell ist allgemien der Vermittler zwischen dem Betriebsystem und dem Benutzer. Der Benutzer kann
interaktiv mit der 'Shell' arbeiten. Er gibt Kommandos ein und die Shell führt diese aus.
Für Linux ist die Standartshell bash, sie vereint die ältere Bourne Shell (sh) mit den
programmiermöglichkeiten anderer Shells (csh,ksh).
Die Shell nimmt Eingabedaten aus dem Linux-Datenstrom entgegen und interpretiert diese,
dabei ist es egal ob nun die Daten von Tastatur oder einer gespeicherten Datei kommen.
Damit, und mit der Programmierbarkeit wird die Shell zu einem mächtigen Werkzeug das nahezu jeder Aufgabe
gewachsen ist. (das klingt zwar etwas 'gehoben', aber so ist es ;) )...
Die Eingabezeile der Shell kann mit vielen Steuerzeichen bearbeitet werden. So wird zum
Bsp. mit CONTROL-U die komplette Eingabezeile gelöscht.
Als CONTROL wird meist die Steuerungstaste verwendet und für die Metataste die linke ALT-Taste oder ESC.
Die nachfolgenden Tabellen geben einen kleinen Überblick über nützliche Kommandos...
Kommandozeilenbearbeitung... |
CONTROL-A | Cursor an Zeilenanfang |
CONTROL-E | Cursor an Zeilenende |
CONTROL-F | Cursor ein Zeichen nach rechts (wie Cursor-Taste) |
CONTROL-B | Cursor ein Zeichen nach links (wie Cursor-Taste) |
CONTROL-U | Zeile löschen |
CONTROL-L | Bildschirm löschen |
Meta-F | Cursor an das Ende des aktuellen Wortes |
Meta-B | Cursor an den Anfang des aktuellen Wortes |
Automatische Erweiterung von Kommandos... |
TAB | Versuch der Ergänzung des Eingegeben |
Meta-? | Alle möglichen Erweiterungen anzeigen (auch 2mal TAB) |
Meta-! | Das Wort zu einem Komandonamen erweitern |
CONTROL-X ! | Ausgaben einer Liste aller Möglichen Kommandos |
Meta-/ | Das Wort zu einem Dateinamen erweitern |
CONTROL-X / | Ausgabe aller Möglichen Dateinamen |
Meta-@ | Das Wort zu einem Host erweitern |
CONTROL-X @ | Ausgabe aller Möglichen Hosts |
Meta-TAB | Das Wortes aus der History-Liste ergänzen |
Meta-B | Cursor an den Anfang des aktuellen Wortes |
Textänderungen... |
CONTROL-D | löscht Zeichen das !unter! dem Cursor steht
- Achtung- bei leerer Eingabezeile wird ein EOF gesendet |
BACKSPACE | löscht das Zeichen vor dem Cursor |
CONTROL-T | vertauscht das Zeichen vor dem Cursor mit dem Zeichen
unter dem Cursor und der Cursor wandert um ein Zeichen weiter |
Meta-T | zwei Wörter vertauschen |
Meta-U | Umwandeln aller Zeichen nach dem Cursor in Großbuchstaben |
Meta-L | Umwandeln aller Zeichen nach dem Cursor in Kleinbuchstabe |
Meta-C | Nur das Zeichen unter dem Cursor in Großbuchstaben umwandeln |
Ausschneiden und Einfügen... |
CONTROL-K | Ausschneiden bis Zeilenende |
Meta-D | ab Cursorposition ein Wort ausschneiden |
CONTROL-U | von Zeilenanfang bis Cursorposition schneiden |
CONTROL-Y | zuletzt ausgeschnittene Wort ab Cursor einfügen |
Verschiedenes... |
CONTROL-X CONTROL-R | die .inputrc Datei wird neu eingelesen |
Meta-R | ursprüünglichen Zustand der Zeile herstellen |
Die Shell(bash) speichert eine gewisse Anzahl von Eingegeben Kommandos in einem Kommandozeilenspeicher ab.
Mit den Cursortasten kann der Speicher beliebig zurückgeblättert werden. Die Anzahl der
gespeicherten Kommandos wird in der Variable HISTSIZE eingestellt.
Weiterhin kann der Speicher beim beenden der Shell automatisch in einem File abgespeichert werden.
Der Name des Files wird mit der Variable HISTFILE angegeben (meist .bash_history).
Es gibt noch eine weitere Möglichkeit mit dem Kommandozeilenspeicher zu arbeiten außer mit den Cursortasten.
Dies geschieht wieder über Sondersteuerzeichen, von welchen in folgender Tabelle nur die wichtigsten
aufgeführt sind.
!! | die letzte Zeile im Speicher wird ausgeführt |
!n | die n-te Zeile wird ausgeführt |
!-n | die Minus n-te Zeile wird ausgeführt |
!zeichenkette | die letzte Zeile mit dem !Anfang der in zeichenkette steht |
!?zeichenkette? | ...die zeichenkette kann an !beliebiger Position stehen |
CONTROL-R | Rückwärtssuche.. Kommando kann bearbeitet werden und wird nicht
gleich ausgeführt |
Weiteres folgt
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